Brennstoffzellentypen und ihr Entwicklungsstand
   

Brennstoffzellentypen

Man unterscheidet derzeit 6 verschiedene Brennstoffzellentypen. Sie werden in Abhängigkeit der Betriebstemperaturen und des Elektrolyten klassifiziert. Die Unterscheidung nach Betriebstemperaturen führt weiterhin zur Definition von Niedertemperatur- und Hochtemperatur-Brennstoffzellen.

Zu den Niedertemperatur-Brennstoffzellen zählen:
die Alkalische Brennstoffzelle (AFC),
die Polymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle (PEFC),
die Direkt-Methanol-Brennstoffzelle (DMFC) und die
Phosphorsaure-Brennstoffzelle (PAFC),


Zu den Hochtemperatur-Brennstoffzellen zählen:
die Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle (MCFC) und
die Oxidkeramische-Brennstoffzelle (SOFC).

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Quelle: Forschungszentrum Jülich

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Neben der oben genannten generischen Untergliederung der Brennstoffzellen, die für die Beschreibung des Zellstapels von wesentlicher Bedeutung ist, ist über die Anforderungen an die Systemtechnik die Unterscheidung in stationäre, portable und mobile Systeme relevant. Die Entwicklungen der PAFC, MCFC und SOFC zielen bis auf Ausnahmen auf die stationäre Energieversorgung. Die PEFC wird vorwiegend für mobile, aber auch für stationäre Anwendungen entwickelt. Die DMFC wird für den Antrieb entwickelt; sie hat aber auch ein besonders hohes Potential für portable Kleinanwendungen.

Im mobilen Bereich werden hinsichtlich der Leistungsdichte - sowohl massen- als auch volumenspezifisch - sehr hohe Anforderungen gestellt (etwa 0,5-1 kg/kW). Bei stationären Anlagen hingegen führt eine geringere Leistungsdichte der Anlage im wesentlichen nur zu höheren Materialkosten. Auch die Anforderungen an die Leistungsdynamik stationärer Anlagen sind geringer. Dafür werden aber eine um den Faktor 10 höhere Standzeit - etwa 50.000 h gegenüber 5.000 h - und damit eine um den Faktor 10 geringere Alterung gefordert.

   
Entwicklungsstand
Folgende Merkmale kennzeichnen den heutigen Entwicklungsstand der Brennstoffzelle und zeigen damit letztlich auch die Motive auf, bei einer umweltschonenden Energieversorgung in der Zukunft auf die Brennstoffzelle zu bauen:

Vorteile

Hoher Wirkungsgrad bei Voll- und (je nach Anwendung) bei Teillast der Brennstoffzelle
Gute Regelbarkeit
Hohe Stromkennzahl und hoher elektrischer Wirkungsgrad
Gute Leistungsstaffelung durch modularen Aufbau
Geringer zu erwartender Wartungsaufwand
Geringe Schadstoff- und Lärmemissionen
Hohes Entwicklungspotenzial

 

Nachteile (zur Zeit)

Hoher Investitionsaufwand
Wenig Betriebserfahrungen
Fehlender Nachweis hoher Lebensdauer
Wenig Anbieter
Die genannten Nachteile dürften allerdings zukünftig aufgrund weiterer Entwicklungsfortschritte an Bedeutung verlieren. Vor allem bei den Investitionskosten wird mit einem deutlichen Rückgang zu rechnen sein, wenn die Systeme technisch optimiert sind und größere Stückzahlen produziert werden können (siehe Kapitel Ausblick).