Ausblick
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In Zukunft können verschärfte Umweltauflagen und der Trend zu kleineren Energieumwandlungseinheiten die Rahmenbedingungen für den stationären Einsatz der Brennstoffzellentechnik verbessern. Die Deregulierung der Energiemärkte begünstigt darüber hinaus kleinere Energieerzeugungsanlagen, da der notwendige Kapitalbedarf bei erfolgreicher Markteinführung insgesamt niedriger als bei Großanlagen sein dürfte und damit als Investition in einem stark veränderlichen Markt kalkulierbar wird. Notwendige Voraussetzung für den Brennstoffzelleneinsatz sind faire Rahmenbedingungen für die Kraft-Wärme-Kopplung und Regionen mit ausreichender Erdgasversorgung. |
Sollte die Liberalisierung des Strommarktes ähnlich wie z.B. in den USA zu einer Minderung der Netzqualität führen, könnten dezentrale Energieumwandlungssysteme wie die Brennstoffzelle in maßgeschneiderten Einheiten die Stromversorgung sensibler Verbraucher wie Industriebetriebe, Rechenzentren, etc. sichern. Die Betriebskosten sind dann gerade bei der hohen Energieausnutzung der Brennstoffzelle niedrig. Die Markteinführung im Bereich der stationären Energieerzeugung wird hauptsächlich in Substitition konventioneller KWK-Systemen wie Gasmotor- und -turbinen-BHKW erfolgen. Im Bereich der Hausenergieversorgung könnten sich Brennstoffzellen-Heizsysteme mit elektrischer Leistung kleiner 10 kW als Alternative zu konventionellen Heizungsanlagen entwickeln. Sinkender Wärmebedarf bei Haushalt und Industrie unterstützen Systeme die hohe Stromkennzahlen erreichen können, wie eben die Brennstoffzellen. |
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Ob der Impuls zur Massenherstellung von Brennstoffzellen nun von der Energiewirtschaft oder von den Fahrzeug-Herstellern ausgeht, ist noch nicht absehbar. Hohe Stückzahlen sind in jedem Fall eine wichtige Voraussetzung zur Reduzierung der Investitionskosten von Brennstoffzellen-Anlagen. Für die Automobilindustrie bietet sich aufgrund der Schadstoffarmut und grundsätzlich günstigen technischen Eigenschaften ein zukunftsfähiges Antriebskonzept: Die Anforderungen sind hier im Gegensatz zum stationären Betrieb jedoch wegen der geforderten Systempreise und des geringeren Systemgewichts ungleich höher. |
Generell sind die Erhöhung der Lebensdauer und die Realisierung eines einfachen und robusten Anlagenaufbaus wesentliche Aufgabe der aktuellen Entwicklungsarbeit. Im Bereich der Niedertemperatur-Brennstoffzellen (PEFC, PAFC) wird weiterhin der Schwerpunkt bei der Brenngasaufbereitung zur Verbesserung des Systemwirkungsgrades und der Reduzierung der Investitionskosten liegen. Die wesentlichen Entwicklungsbemühungen bei den Hochtemperatur-Brennstoffzellen (MCFC, SOFC) werden durch die Arbeit an der Materialverbesserung gekennzeichnet sein. |
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In der Zukunft ergeben sich für die Brennstoffzelle im stationären Einsatz folgende Chancen:
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Kostenziele Das entscheidende Kriterium für die erfolgreiche Einführung der Brennstoffzelle liegt jedoch weniger im Erreichen technischer Leistungsgrößen und Zuverlässigkeit, als vielmehr im Erreichen anwendungsabhängiger Kostenziele. Die größte Herausforderung bezüglich der Kosten liegt im Bereich der PKW- Anwendungen. Bei Daimler-Benz wurde 1996 das Ziel 600-700 DM/kW für 2010 gesehen, während Siemens 300-500 DM/kW für machbar hielt. Die Unterschiede hängen nicht zuletzt vom angenommenen Produktionsumfang ab. Bei der von Siemens der Kostenabschätzung zugrunde gelegten Produktionsmenge von 100.000 Einheiten pro Jahr kommt DaimlerChrysler auf einen vergleichbaren Wert von 200-400 DM/kW. Mit etwa 100-110 DM/kW wäre die Technik ebenso teuer wie konventionelle Antriebe. Daher wird dies auch als langfristiges Kostenziel angesehen. Die zulässigen Investitionskosten für Kraftwerksanlagen sind erheblich höher als im PKW Bereich. Sie betragen je nach Anwendung 1.000 bis 2.000 DM/kW elektrischer Leistung. Die bereits genannte Forderung an die Standzeit relativiert diesen Vorteil aber wieder. (Quelle: Energieagentur NRW, Wuppertal. Auszüge aus der Informationsbroschüre "Brennstoffzellen - Entwicklungsstand, Einsatzbereiche und Marktanforderungen, ein Überblick" der Energieagentur NRW. Sie kann unentgeltlich bestellt werden bei: Energieagentur NRW, Morianstr. 32, D-42103 Wuppertal, http://www.ea-nrw.de) |